JETZT GEHT’S ANS EINGEMACHTE
Plötzlich ist alles auf einmal reif, der Tisch mit frischem Obst und Gemüse überreich gedeckt. Das zeigt sich beim Gang über den Wochenmarkt oft ebenso wie im eigenen Garten. Ob Erdbeeren, Himbeeren oder Aprikosen, Zucchini, Tomaten oder frische Kräuter – im Sommer gedeiht alles in Hülle und Fülle. Sonnengereift, saisonal und regional – und oft auch zu günstigen Preisen. Kein Wunder, dass die Menschheit schon früh auf die Idee gekommen ist, aus einem Teil der sommerlichen Ernte Vorräte für den Winter zu schaffen. Eine uralte, aber derzeit wieder sehr angesagte Methode, um Lebensmittel haltbar zu machen, ist das Einkochen
beziehungsweise Einwecken. Wer einmal zum Selberpflücke auf einem Erdbeerfeld war, kennt das Gefühl: Wie schade, dass diese köstlichen Früchte nur so kurz Saison haben. Natürlich geht kaum etwas über den direkten Genuss, aber gleich an zweiter Stelle folgt die Erdbeermarmelade – übrigens die mit Abstand beliebteste Marmeladensorte der Deutschen.
Wer einmal mit der eigenen Aufstrich-Produktion angefangen hat, fängt schnell an zu experimentieren: Welche Früchte lassen sich gut miteinander kombinieren? Welche Gewürze runden das Aroma ab und darf’s vielleicht mal etwas ausgefallener sein? Schnell wird die Küche zum aufregenden Versuchslabor und das Vorratsregal füllt sich mit weiteren Schätzen. Wie wär’s zum Beispiel mit Pflaumenmus mit Zimt und Gewürznelken? Und Fortgeschritten versuchen sich vielleicht an einem Himbeer-Aufstrich mit weißer Schokolade.
DER KLASSIKER
Erdbeermarmelade
- 1,5 kg gewaschene Erdbeeren entweder in kleine Stücke schneiden oder pürieren.
- Früchte mit 500 g Gelierzucker 3:1 in einem großen Topf mischen und unter Rühren zum Kochen bringen. 3 Minuten sprudelnd kochen lassen.
- Anschließend sofort in saubere Gläser füllen und mit Schraubdeckeln verschließen.
TIPP: Wer es süßer mag, verwendet Gelierzucker 1:1 oder 1:2. Wer den Klassiker etwas variieren möchte, gibt ein wenig fein geriebenen Ingwer oder Vanille hinzu oder ersetzt einen Teil der Erdbeeren durch Rhabarber.
Bei vielen dauert es dann nicht lange, bis neben Stachelbeeren und Aprikosen auch Gemüse im Glas landet. Manchmal sind die Grenzen auch fließend, etwa bei Chutneys, die Obst mit Zwiebeln, Essig und weiteren, gerne mal scharfen Gewürzen kombinieren. Wer außerdem einmal eine Zucchini- oder Gurken-Schwemme im eigenen Garten erlebt hat, weiß jedes Rezept zu schätzen, das beide auf leckere Art konserviert. Hier ist das Einlegen etwa von Essiggurken ein bewährte Methode, um schmackhafte Vorräte für den Winter einzulegen. Zugegeben, ein wenig Zeit kostet die Vorratshaltung. Aber es lohnt sich. Schon allein deshalb, weil hier nur Zutaten ins Spiel kommen, die den ganz persönlichen Geschmack treffen. Und als sommerliches Mitbringsel dürfte ein Gläschen Pfirsich-Ingwer-Konfitüre auch gut ankommen. (S.G.)
TEXT: Stefanie Gomoll FOTOS: istock/virtustudio, GMVozd