Bühne frei für die Kultur
Vorhang auf, Spot an und los geht’s. Die Freude auf beiden Seiten ist groß. Das Publikum kann es kaum erwarten, endlich wieder Theater, Konzerte, Comedy und vieles mehr gemeinsam live erleben zu dürfen. Und Kulturschaffende haben uns verraten, warum sie ebenfalls darauf brennen, für ihr Publikum da zu sein. Mit ihren Statements und ausgewählten Highlights der kommenden Monate macht BIELEFELD GEHT AUS noch mehr Lust auf Kultur.
DA MUSS ICH HIN!
JACOBA VAN HEEMSKERCK
Bis 5.9., Kunsthalle Bielefeld
Rhythmische Kompositionen des Bildraums, schwarze Umrisslinien und ein intensiver Farbeinsatz prägen ihre expressiven Landschafts-, Stadt- und Hafenmotive der niederländischen Künstlerin (1876–1923).
NIGHTWASH OPEN-AIR
22.8., 19 Uhr, Luna Kino im Ravensberger Park
Die mit dem Deutschen Comedypreis ausgezeichnete Show serviert die frischeste Stand-up-Comedy angesagter Comedians und Newcomer*innen.
SONGWRITER OPEN AIR
26.8., 19 Uhr, Biergarten Zweischlingen
Im Rahmen der Reihe „Soundz of the City“ verwandeln mit NaDu, Sophie Chassée und Kristin Shey drei Acts aus der Region den Biergarten in eine Liederbühne.
Bielezelt21
26.8.-19.9., Zelt auf dem Parkplatz des Forum Bielefeld
Die Kulturgruppe Bielefeld e.V. hat viele lokale Kulturveranstaltende ins Boot geholt, um ein Festival mit einem breiten musikalischen Angebot auf die Beine zu stellen. Mit dabei sind u. a. Bad Temper Joe, Klotz, Karage, Soonago u.v.m. Infos unter www.bielezelt21.de.
ODYSSEUS‘ HEIMKEHR
29.8., 19:30 Uhr, Stadttheater
Die erste Premiere der Spielzeit 2021/22 verleiht nicht nur Penelope eine eigene, moderne Stimme, sondern Claudio Monteverdis 1640
uraufgeführter Oper ein neues Klanggewand.
ANNA MATEUR & THE BEUYS
3.9., 20 Uhr, Neue Schmiede
Sie tanzt. Sie singt. Sie spontant. Und macht Musik mit der wohl geilsten Stimme seit Nina Hagen! Anna Mateur enttarnt das Groteske der Normalität.
CARNIVAL DER KULTUREN
4.9., Innenstadt
Der Carnival wird mit farbenfrohen Kostümen und tanzbarer Musik wieder ein Fest der Lebensfreude und Menschlichkeit feiern.
Infos unter www.carnival-bielefeld.de.
STRANDKORB OPEN AIR
4.-30.9., Festplatz an der Radrennbahn
Statt Meeresrauschen lockt ein hochkarätiges Line-up von Pop bis Comedy, von Singer-Songwriter-Sound bis zur Cover-Show. Los geht’s am 4.9. mit Milow, es folgen u. a. Philipp Poisel,
Culcha Candela und Sasha.
Infos unter strandkorb-openair.de.
RADKULTOUR
5.9., 14 Uhr, Rathausplatz (Auftakt), 18 Uhr, Siegfriedplatz (Finale)
Beim Festival der Freien Kulturszene verwandelt sich die Radroute „Das grüne Netz“ in die wahrscheinlich längste Kulturbühne Bielefeld.
Infos unter www.kulturamt-bielefeld.de.
TAHNEE
16.9., 19 Uhr, Stadthalle
In ihrem zweiten Bühnenprogramm präsentiert sich die Comedienne gewohnt bescheiden. Tahnee ist VULVARINE. Gekommen, um die Welt zu retten. Mit dem einzigen Mittel, das wirklich hilft: dem lauten Lachen eines im besten Sinne „invulvierten“ Publikums.
NACHTANSICHTEN
Das Bielefelder Festival für Licht und Kunst lädt wieder zu Ausstellungen, Installationen und Performances zu nächtlicher Stunde ein. Infos unter www.bielefeld.jetzt/nachtansichten.
18.9., 18-1 Uhr, Innenstadt
CARMEN SOUZA
21.9., 20 Uhr, Rudolf-Oetker-Halle
Der Auftritt der gefeierten Komponistin, Sängerin und Instrumentalistin ist eindeutig einer der Höhepunkte der diesjährigen Weltnächte. Carmen Souza verbindet das kapverdische Erbe ihrer Familie mit Elementen des Jazz. Support: Sarah Alawuru.
DIAGONAL
24.9., 20 Uhr bis Samstag 25.9., 24 Uhr, Rudolf-Oetker-Halle, Teutoburger Wald, Innenstadt und Bürger-Park
Anlässlich seines 70. Geburtstags widmet die Cooperativa Neue Musik dem Musiker Willem Schulz eine große Retrospektive mit Arbeiten aus den Jahren 1968 bis 2020. Zwei Tage Musik, Performance, Aktion, Tanz mit 70 internationalen Mitwirkenden.
Infos unter www.cooperativaneuemusik.de.
MEIN BLAUES KLAVIER
26.9., 17 Uhr, Synagoge Beit Tikwa
Als Beitrag zum Jubiläumsjahr 2021 anlässlich des 1700-jährigen Bestehens jüdischer Kultur und Geschichte in Deutschland hat der Bielefelder Komponist Bernd Wilden das einzigartige Werk der Dichterin Else Lasker-Schüler vertont.
MAXI GSTETTENBAUER
7.10., 20 Uhr, TOR 6 Theaterhaus
Unzählige Comedypreise, noch mehr
TV-Auftritte und seit 10 Jahren auf
der Bühne. Kein Wunder, dass Maxi
Gstettenbauer sein neues Programm
„Next Level“ nennt.
ARTHUR UND LUCAS JUSSEN
28.10., 20 Uhr, Rudolf-Oetker-Halle
Die phänomenalen Brüder am Klavier sorgen derzeit überall für Furore. Mit ihrem Nachholkonzert eröffnen sie die Klassik-Saison der Schoneberg-Konzerte.
SWR BIG BAND & MAGNUS LINDGREN
15.11., 20 Uhr, Rudolf-Oetker-Halle
Bis heute beeinflusst Charlie Parkers Spielweise die JazzmusikerInnen-Generationen nachhaltig. Im Rahmen der Reihe „Jazz im Konzerthaus“ wird sein musikalisches Erbe stilvoll ins 21. Jahrhundert umgesetzt.
PAUL PANZER
13.12., 20 Uhr, Stadthalle
Wer bei seinen Witzen auf der Leitung steht, den hat vielleicht einer seiner berühmten Scherzanrufe getroffen. Jetzt steht der Comedian unter dem Motto „Midlife Crisis … willkommen auf der dunklen Seite“ auf der Bühne.
Nachgefragt
Wir haben nachgefragt bei…
Christiane Heuwinkel, Direktorin des Kunstforums Hermann Stenner
Wie fühlt es sich an, wieder für Publikum zu spielen bzw. zu öffnen?
So sehr wir auch gelernt haben, was alles möglich ist im digitalen Format (Führungen, Ateliergespräche, sogar eine Kindertagesstätte buchte einen Zoom-Workshop), so sehr freuen wir uns nun über „echte“ Menschen. Dass das Museum ein Kommunikationsort ist, erleben wir mit neuer Intensität.
Auf welches Highlight der Saison freuen Sie sich besonders?
Purrmann, Purrmann, Purrmann: Nachdem wir pandemiebedingt neun Wochen Ausstellungszeit verloren haben, gehen wir nun in die Verlängerung bis zum 26. September. Die Begeisterung des Publikums für diesen Koloristen der Moderne ermutigt mich, die Chance des Kennenlernens zu vergrößern.
Thomas R. Niekamp, Puppenspieler und Leiter der Niekamp Theater Company
Wie fühlt es sich an, wieder für Publikum zu spielen bzw. zu öffnen?
Nach einem Jahr der Stille ist es sehr befreiend, endlich wieder auf den Brettern zu stehen, die die Welt bedeuten. Der direkte Kontakt, der Austausch, das Lachen, die Emotionen –all das hat uns in dieser Zeit der Lähmung unendlich gefehlt. Endlich ist es uns wieder möglich, Menschen in unserem Theater zu berühren, glücklich zu machen!
Auf welches Highlight der Saison freuen Sie sich besonders?
„SISSI 2.0 – lustig, schräg und virenfrei“. Das ist die neue ASTORIA-Dinnershow, eine heitere Parodie der legendären Sissi-Filme (17.+ 18. September, jeweils 19 Uhr). Höhepunkt Nr. 2 ist „AMADEUS“ – ein packendes Schauspiel über den Komponisten Antonio Salieri und seinen Kontrahenten Wolfgang Amadeus Mozart (25. September, 19:30 Uhr.)
Tom Kummerfeldt, Musik- und Kulturmanager bei Newtone
Wie fühlt es sich an, wieder für Publikum zu spielen bzw. zu öffnen?
Erst mal sind wir froh, überhaupt mal wieder rauszukommen, das Publikum und die Künstler wieder zu sehen und zu erleben. Eben das, wofür wir seit Jahren immer so gerne gearbeitet haben.
Auf welches Highlight der Saison freuen Sie sich besonders?
Ein Neustart ist für mich vor allem die Aktivierung der tollen Biergarten-Bühne im Zweischlingen. Im Sommer ein ganz besonderer Ort, den wir mit Veranstaltungen viel zu sehr vernachlässigt hatten. Vor allem finden dort im Rahmen der SOUNDZ OF THE CITY-Reihe jetzt ein paar tolle Konzerte statt, den Auftakt machen im August unsere Freunde von VON WEIDEN.
Alexander Kalajdzic, Generalmusikdirektor der Bielefelder Philharmoniker
Wie fühlt es sich an, wieder für Publikum zu spielen bzw. zu öffnen?
Die Vorfreude, endlich wieder vor Publikum zu spielen, ist riesig. Direkte Reaktionen, Kommunikation, gemeinsam Musik fühlen – das macht ein Konzert aus.
Auf welches Highlight der Saison freuen Sie sich besonders?
Alle Symphoniekonzerte in der Saison 2021/22 sind besonders und darauf freue ich mich sehr. Ein Highlight stellt für mich unser 4. Symphoniekonzert im Januar dar, in dem wir Gustav Mahlers großartige Symphonie spielen werden.
Text: Stefanie Gomoll
Fotos: Bettina Stöß, David Campesino, Guido Schröder, Bielefeld Marketing, Paul Panzer, , Brantley Gutierrez, Kate Cymmer, Klaus Hansen, Andreas Frücht, Kunstmuseum Den Haag, Paul Hartjens, Gerald Oppermann