LEBENSMITTEL RETTEN
Die Banane ist braun, der Salat welk. Ab damit in die Tonne? Auf keinen Fall! Es gibt so viele kreative Ideen, was sich noch alles Leckeres aus den vielleicht nicht mehr wie aus dem Ei gepellten Lebensmitteln zaubern lässt. Wir haben da ein paar Ideen für Sie.
Zurück zur Banane: Die Banane ist matschig? Gut so. Dann ist sie optimal geeignet für ein Schoko-Bananen-Mousse oder einen tollen Bananenkuchen. Auch im Smoothie-Mixer macht die reifere Frucht eine gute Figur. Schmeckt natürlich auch im Pfannkuchen oder im klassischem Milch-Shake. Weil die Banane nun schon von Haus aus süß ist, braucht man auch keinen zusätzlichen Zucker mehr. Bananen-Muffins oder das legendäre BB – also Bananenbrot – die Möglichkeiten sind vielfältig. Einfach mal im Netz surfen und ab an den Herd oder Ofen. Jahr für Jahr landen in Deutschland rund 12 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Verbraucherinnen und Verbraucher werfen pro Kopf etwa 75 Kilogramm Lebensmittel im
Jahr weg. In der Summe sind das jedes Jahr Lebensmittel im Wert von circa 20 Milliarden Euro. Das sind die Zahlen der Verbraucherzentrale. Warum ist das so? Wir kaufen zu viel und zu impulsiv ein. Und so mancher hält sich sklavisch an das Mindesthaltbarkeitsdatum. Ist der Tag überschritten, wandern die Lebensmittel in den Müll. Das ist oft jedoch gar nicht nötig. Sehr viele Nahrungsmittel sind deutlich länger haltbar. Hier vertraut man am besten seiner Nase. Was noch gut riecht, schmeckt meist noch. Oder man probiert vorsichtig – dann ist man auf der sicheren Seite.
Auch mit den Resten vom Vortag lässt sich häufig noch sehr viel Leckeres anstellen. Ist noch ein Schlückchen Sahne im Becher oder weiß man nicht, was man mit einer halben Zucchini machen soll: Suppe ist da immer eine dankbare Alternative. Wer lieber feste Nahrung zu sich nimmt, kann mit den Resten aus dem Kühlschrank bunte Pizza-Kreationen auf den Tisch bringen. Viele heute sehr populäre Gerichte sind übrigens entweder aus der Not oder aus dem Erfindergeist versierter Köche entsprungen.
ALLESVERWERTER WERDEN
Beim Schnippeln von Gemüse bleibt häufig eine Menge übrig. Auch diese Schnipsel lassen sich noch prima verwerten. Mit Karotten-, Gurken-, Spargel- und sogar Zwiebelschalen, den äußeren Blättern von Kohl und Lauch, Blumenkohlblättern und -strünken, Brokkolistrünken, Kräuterstielen oder den abgeschnittenen Enden von Sellerie und Zucchini kann man seine Gemüsebrühe einfach selbst machen. Das Portal Utopia stellt viele gute Ideen auf seiner Website vor. Gemüsereste einfach zusammen mit ein paar Kräutern, etwas Pfeffer und Salz etwa eine Stunde lang in heißem Wasser köcheln lassen, dann das Kochwasser durch ein sehr feines Sieb oder auberes Küchenhandtuch gießen – fertig. Direkt in saubere Schraubgläser abgefüllt und dunkel gelagert hält sich die Brühe einige Wochen. Und alles, was man roh essen kann, gibt man in den Mixer und macht sich so die gesunden Smoothies einfach selbst. Wahre Vitamin-Bomben, die gerade im Herbst und Winter das Immunsystem gut unterstützen können. Auch hier gießt man etwas Wasser hinzu und schmeckt den grünen Drink nach Belieben ab. Dazu passen Gewürze, Kräuter oder aber der beliebte Ingwer sorgt für frische Schärfe. Obst, das nicht mehr taufrisch ist, kann hierbei zum Einsatz kommen – wie die schon angesprochene braune Banane oder verschrumpelte Äpfel. Braune Stellen können einfach weggeschnitten werden.
Mit hart gewordenem Brot oder Brötchen muss man übrigens nicht die Enten in den heimischen Teichen erschlagen – Brot ist für die Tiere gefährlich, denn es enthält zu viel Salz und Zucker –, sondern man kann es leicht im Mixer zerkleinern und zu Paniermehl verarbeiten. Sorgt man für einen trockenen. Auf bewahrungsort hält es recht lang und ist häufig gesünder und bekömmlicher, weil anders als bei industriell gefertigtem Paniermehl, weder Hefe noch Salz oder andere Zusatzstoffe beigemischt wurden.
SO HÄLT‘S LÄNGER
Apropos Aufbewahrung. Wer sich ein bisschen mit der Lagerung von Lebensmitteln beschäftigt, hat länger etwas davon und muss weniger wegwerfen. Während Salate, Spinat und Co. sich im Kühlschrank wohlfühlen, bevorzugen Tomaten und Zitrusfrüchte etwas wärmere Gefilde. Kartoffeln und Zwiebeln mögen die Kälte auch nicht allzu sehr, aber sie scheuen das Sonnenlicht und haben es gern dunkler. Das gilt übrigens auch für Öle.
Leider werden viele Nahrungsmittel bereits auf dem Feld aussortiert, weil sie nicht die ästhetische Norm – Form und Farbe – auf dem Laufsteg der Lebensmittelindustrie aufweisen. Nur weil die Gurke nicht so lang oder die Möhre krumm ist, sagt das nichts über den Geschmack aus. Gerade bei Tomaten sind die alten Sorten, die eben nicht kugelrund sind, wieder im Trend. Denn sie sind einfach unverschämt lecker und schmecken richtig nach Tomate und nicht nach aromatisiertem Wasser. Also, im Gemüseladen auch mal den Krummen und Kurzen eine Chance geben, dann wächst die Wahrscheinlichkeit, dass dieses arme Gemüse nicht auf dem Feld verkümmert.
Schoko-Bananen-Kokos-Porridge
Wer bei Chefkoch.de „Bananen“ eingibt, erhält fast 9.000 Treffer für tolle Rezeptideen. Gut gefallen hat uns die süße Frühstücksvariante:
30 g feine Haferflocken
200 ml fettarme Milch
100 ml Wasser
1 TL Backkakao
½ Banane
10 g Kokosraspeln
Süßstoff nach Belieben
Die Haferflocken in einem Topf mit Milch, Wasser und Backkakao aufkochen lassen. Unter Rühren ca. 5 Minuten köcheln lassen, bis das Porridge schön eingedickt ist. In der Zwischenzeit die Banane zerdrücken. Den Haferbrei zur Banane geben, Kokosflocken dazu und alles gut vermischen. Bei Bedarf mit Süßstoff abschmecken.
Text: Eike Birck
Fotos: iStock/KariHoglund, iStock/Rocky89